Mit einer Sachverhaltsdarstellung an die WKStA wollte die Untersuchungskommission um den Anti-Korruptionsexperten Martin Kreutner eigentlich "alle Seiten" in der Causa um den verstorbenen Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek beleuchtet haben.
"Alle" - also nicht nur die Polizei, sondern auch die Staatsanwaltschaft Krems, die das Verfahren damals geführt hat.
Wie gestern, Dienstag, bekannt wurde, hat die WKStA die Anzeige aber an die Kollegen in Krems weitergeleitet. Die Staatsanwaltschaft prüft nun also ihr eigenes Vorgehen.
Die Vorwürfe, die vergangene Woche über einen Artikel im Onlinemedium Zackzack publik wurden, bieten in der Zwischenzeit viel Raum für Spekulationen.
Wie berichtet, haben Kriminalbeamte wenige Stunden nach dem Fund des Leichnams die Freundin Pilnaceks, bei der er zuletzt gewohnt haben soll, aufgesucht und die Herausgabe von Handy, Schlüssel und Geldbörse gefordert.
Eine Sicherstellungsanordnung der Staatsanwaltschaft hatten sie nicht, offenbar haben die Beamten aus Eigenem gehandelt. Was an sich möglich ist, eine offizielle Begründung gab es dafür bis dato aber nicht.
Die Causa hat mittlerweile das Parlament erreicht: Die SPÖ hat bereits zwei parlamentarische Anfragen - eine an das Justiz- und eine an das Innenministerium - eingereicht, die FPÖ ist noch in der Finalisierung.