Plakatflächen im Umkreis von Bahnhöfen im Mostviertel werden mit fotografischen Szenenbildern bespielt. Es handelt sich um eine Serie von ca. 10 „Filmstills“, denen nur fiktiv ein Film zugrunde liegt.
Der bildende Künstler Gyula Fodor inszeniert die „Filmstills“ mit Schauspielern – darunter Karl Markovics – und Statisten zu einem paradoxen „Fotoroman“.
Vor einem geschlossenen Bahnschranken, in einer abgelegenen Gegend, versammeln sich Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten. Wie bei Beckett auf Godot, so warten sie und halten Ausschau, ob ein Zug kommt. Unterdessen spielen sich verschiedene Szenen ab – der Stau des langen Wartens entlädt sich. Es ereignen sich Revolte, Schlägerei, Liebe, Geschäft...
Plötzlich hebt sich der Schranken. All die Kämpfe sind gegenstandslos geworden. Doch die Menschen, ratlos, gehen trotzdem nicht über die Gleise. Die Kamera zeigt aber auch die Wahrheit, nämlich dass hier seit langem kein Zug verkehrt. Unkraut und Blumen wuchern zwischen den Schienen.
Wir warten noch darauf, dass wieder Utopien mit uns reisen, im Sinn von Idealen, die global gangbare Wege eröffnen aus Krisen aller Art.
Diese Fahrt muss erst aufgenommen werden.