Die Künstlerin Evelyn Kokes stieß beim Trödler auf eine Kiste Super-8-Filme. Manche der Filmpackungen waren mit einer Adresse in Scheibbs versehen.
Die Amateurfilme zeigen überwiegend Aufnahmen von Menschen auf einem Bauernhof. Das Filmmedium "Super-8", die Kleidungstücke, Alltagshandlungen und -gegenstände führen den kulturellen Wandel der letzten 35 Jahre vor Augen.
Die Künstlerin hat sich auf Spurensuche begeben und die AkteurInnen dieser idyllischen Aufnahmen ausfindig gemacht. Mit Auszügen aus den Gesprächen mit den Menschen, die damals gefilmt wurden, werden die stummen Bilder kommentiert.
Die Aufnahmen machen glaubhaft, dass das Leben früher zwar ein wenig verwackelt und unscharf, aber doch irgendwie schöner war als heute. Die freundliche Atmosphäre der Filme weckt glorifizierte Kindheitserinnerungen und lässt fast so etwas wie Wehmut aufkommen.
Es stellt sich die Frage, wie unser Erinnerungsbild des 20. Jahrhunderts aussehen könnte, ob wir uns an verblassende Bilder oder an Tatsächliches erinnern.
Das Ergebnis dieser Spurensuche ist ein ca. 20-minütiger Film und eine Auswahl an Filmfotos in Postkartenform.