Markus Hiesleitners Videoinstallation zeigt das Mostviertel aus der Perspektive eines Forschungsreisenden. Seit 2006 dokumentiert Hiesleitner verlassene Häuser und Höfe, die er auf seinen Expeditionen im Mostviertel entdeckt. Für die raumbezogene Installation im Rothschildschloss setzt er die Videosequenzen fragmentarisch zusammen.
Die Objekte in den Videos stehen exemplarisch für den Wandel im ländlichen Raum. Es sind Bauten, die wie Altlasten über das Land verstreut sind und eine Melancholie des Verfalls ebenso wie eine Melancholie des Fortschritts in sich tragen. Die Objekte befinden sich meist in entlegenen Regionen, sie konservieren in ihrer kargen Gestalt und Einfachheit ein vergangenes Gesellschaftsbild. Doch Hiesleitner klagt nicht an, er schafft eine poetische, fast märchenhafte Bildästhetik in seinen Videos.
„und alles bleibt anders | Projektionen Raum Land“ beschreibt die Ruine als Land Art-Objekt; die verfallenen, teils abgetragenen architektonischen Relikte werden in Hiesleitners Videoinstallation zu Landschaftsskulpturen.